Polaroid hat zufällig einen experimentellen Monochromfilm mit viel kreativem Potential entwickelt.
10.04.2023
Es ist selten, dass in unserer innovationsgetriebenen Welt ein Produkt vergangener Jahrzehnte zu neuem Leben erweckt wird. An die technische Entwicklung angepasst, von der Funktion her aber immer noch wie in den 50er Jahren. Über Jahrzehnte hinweg ging von der Erfindung von Edwin Herbert Land eine besondere Faszination aus. Beim Treffen mit der Familie oder mit Freunden, bei gemeinsamen Feiern und Partys oder bei einem romantischen Abend konnte man sofort ein Erinnerungsfoto in der Hand halten und analog mit anderen teilen. Während man heute mit dem Smartphone ganze Bildstrecken aufnimmt und dabei wenig selektiv vorgeht, hatten die Polaroid-Aufnahmen einen ganz eigenen Zauber und einen wesentlich höheren Wert. Schon alleine wegen der Kosten waren sie etwas Besonderes, das man aufgehoben oder an die Pinnwand gesteckt hat. Kreative Köpfe kamen sehr schnell auch auf andere prickelnde Anwendungsmöglichkeiten, aber darüber wurde nie offen gesprochen und es eignete sich auch nicht für Marketing-Kampagnen.
Die besondere Ästhetik der Sofortbilder hat von Anfang an Künstler aller Genres zu Experimenten inspiriert. An diese Tradition knüpft Polaroid mit dem Blue 600 Film an, der eine zufällige Entdeckung des Chemikers Brian Slaghuis ist. Er arbeitet in der Entwicklungsabteilung der weltweit einzigen Produktionsstätte für Polaroidfilme an der ständigen Verbesserung der Filme. Dabei hat er über 200 verschiedene Chemikalien getestet, als er auf TBHQ stieß (Tertiary Butylhydroquinone). Gibt man es zu der bestehenden Entwicklersubstanz für Schwarz/weiß-Bilder dazu, entstehen monochrom blaue Fotos. Den Limited-Edition Film gibt es nur online oder über ausgesuchte Händler.