Will Ferrell stellt die Frage, warum man in den Filmen und Serien von Netflix nicht mehr Elektroautos von GM sieht. Zumindest dort, wo es in die Handlung passt.
08.02.2023
Ganz so einfach ist es allerdings nicht. "Army of the Dead" spielt in einem apokalyptischen Las Vegas, das in von einer Zombie-Epidemie heimgesucht wurde. Hier würde ein GMC Sierra Denali EV zwar zeitlich passen, aber es dürfte schwierig sein, funktionierende Ladesäulen zu finden. Wenn man nicht ohnehin vorher gebissen wird. Auch die Serie "Squid Game" bietet sich an, wenngleich es schon eines gewissen Zynismus bedarf, den Inhalt mit dem eigenen Produkt in Verbindung zu bringen. In diesem Fall einem Chevrolet Blazer EV. "Squid Game" ist ein letales Spiel, in dem die Verlierer jeder Runde umgehend erschossen werden. Ein Menschenleben ist in dieser Geschichte nichts wert. Hinzu kommt, dass in amerikanischen Medien gerade Berichte über unmenschliche Bedingungen bei den Dreharbeiten kursieren, auch damit möchte man seine Marke eigentlich nicht identifizieren.
Will Ferrell hat aber auch erkannt, wo die Grenzen des Einsatzes von EVs liegen. Weder in die um 1800 spielende Serie "Bridgerton" noch in "Stranger Things" lassen sich ein Cadillac Lyriq oder ein Chevrolet Silverado EV einigermaßen glaubwürdig integrieren. In letzterem Fall wirft ihm der Charakter von Erica Sinclair vor, dass er mit seinem Auftritt als Dustin Henderson die Serie ruiniert. Sinnvoll ist es dagegen bei der Serie "Love is blind", bei der ein GMC Hummer EV das standesgemäße Fluchtfahrzeug für die Braut ist.
Die Idee hinter der stärkeren Zusammenarbeit ist ebenso einfach wie wirkungsvoll. Wenn die Protagonisten beliebter Netflix-Serien elektrisch fahren, wird der Anblick der Elektromodelle zu etwas ganz Alltäglichem. Sie sind nichts Exotisches mehr, sondern selbstverständlicher Teil unseres Lebens. Im Fernsehen und in der Realität. GM folgt damit dem erklärten Ziel von Netflix, in jeden produzierten Film und jede Serie mindestens ein Elektroauto zu integrieren. Historiendramen dürften dabei eine kaum zu lösende Herausforderung sein, was "jeden" relativiert.
GM zahlt nach eigenen Angaben kein Geld dafür, dass seine E-Modelle in populären Serien zum Einsatz kommen. Der Gewinn für Netflix liegt darin, dass GM in seinen Spots für das Programm des Streaming-Dienstes wirbt. Und sich das beim Super Bowl rund $ 14 Mio. kosten lässt.
Der Spot entstand in Zusammenarbeit der Agenturen The Community und McCann Detroit. Für Will Ferrell ist es der zweite Einsatz für GM beim einem Super Bowl, nachdem es der eigenwillige Comedian 2021 nicht akzeptieren konnte, dass die E-Mobilität in Norwegen wesentlich weiter entwickelt ist als in Amerika.