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Witterungsbedingt besinnt sich Budweiser auf die altmodische Art der Lieferung.


18.11.2024

Wahrscheinlich haben sich die meisten amerikanischen Unternehmen und Agenturen Gedanken darüber gemacht, mit welchen Konzepten man in einem politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich schwierigen Umfeld in die Festtags-Saison gehen soll. Die größte Brauereigruppe Anheuser-Busch InBev war nach dem folgenreichen Boykott seines Flaggschiffs Bud Light im vergangenen Jahr wahrscheinlich besonders sensibilisiert und wählte deshalb den einfachsten Weg: Man hat einfach keinen speziellen Weihnachtsspot produziert.


Stattdessen wurde der diesjährige Super Bowl Spot für Budweiser am Ende weihnachtlich modifiziert. Schließlich ist er schon im Februar gut angekommen, beim renommierten USA TODAY Ad Meter erreichte er Platz 8 von 59 bewerteten Spots.


Das :60 Werk überzeugte mit einer gefühlvollen Geschichte, schönen Bildern, den ikonischen Marken-Maskottchen und einem Hund, der seit Jahren neben den Clydesdales-Pferden zum festen Ensemble gehört. Die Handlung ist winterlich, also prädestiniert für die Weihnachtszeit. In einem abgelegenen Ort geht in der Kneipe das Bier zur Neige, der Truck mit dem Nachschub kann sich aber wegen des starken Schneefalls nicht auf den Weg machen. Nach einer Meldung im Radio sind alle Straßen gesperrt. Da erinnern die Clydesdales daran, dass es auch noch die traditionelle Art der Lieferung gibt. Also wird eine der klassischen roten Bierkutschen beladen und sie macht sich auf den Weg durch das Schneetreiben. Das wird allerdings irgendwann so dicht, dass die Kutscher nichts mehr sehen können und die Orientierung verlieren. Hier kommt der Hund ins Spiel, der den Clydesdales entgegenläuft und ihnen den Weg weist. So kommt es, dass die Lieferung am Ende ihr Ziel erreicht und die Menschen in dem kleinen Ort frisches Budweiser bekommen. Auf die altmodische Art.


Die Geschichte ist gefühlvoll, ohne dabei zu rührend zu werden. Und sie setzt auf die bewährte Wirkung der Clydesdales, die seit für Budweiser stehen und die seit 1986 insgesamt 23 erfolgreiche Auftritte beim Super Bowl hatten. Zusammen mit den roten Bierkutschen stehen die Gespanne seit dem Ende der Prohibition für das "Great American Lager". Was aber in schwierigen Zeiten besonders wichtig ist: Mit den stämmigen Pferden besteht keine Gefahr, irgendeine Bevölkerungsgruppe zu verärgern. Sie sind neutral, sympathisch und in ihnen und der Tradition der Bierkutschen können sich alle wiederfinden. Deshalb wurden sie unter anderem in einem legendären Spot beim Super Bowl 2002 eingesetzt, in dem ein Gespann nach New York gefahren ist und sich die Pferde als Respekt vor den Opfern des 11. Septembers vor der Skyline von Manhattan verbeugt haben. Die Besonderheit dieses Spot: Er wurde nur in dieser Form ein einziges Mal gesendet.  

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