Provokantes Ambush Marketing: Genau wie Coors Light denkt auch Carl's Jr. schon an die Katerstimmung am Montag nach dem Big Game.
06.02.2025
In diesen Tagen enden viele Spots mit einem Hinweis auf den 9. Februar. Die Gastronomiekette Carl's Jr. ist da schon einen Schritt weiter und wendet sich dem 10. Februar zu. Nach den ausgelassenen Super Bowl Partys und im ungünstigsten Fall nach der Niederlage des eigenen Teams brauchen die Fans ein wenig Trost. Coors Light bietet dafür das eigens umbenannte Monday Light an, Carl's Jr. die entsprechenden Burger dazu. Präsentiert von Social-Media Persönlichkeit Alix Earle, für bei TikTok 7,2 Mio. Follower hat und bei Instagram 3,9 Mio. Bisher war Alix Earle unter anderem Markenbotschafterin für Haut- und Haarpflegeprodukte und FRAME Jeans.
Ein einfallsreiches Beispiel für Ambush-Marketing, an dem Marketingbeobachter allerdings etwas ganz anderes wundern wird. Carl's Jr. war jahrelang bekannt für provokante Darstellungen eines lasziven Verzehrs gestapelter Lebensmittel. Mit prominenter Unterstützung, unter anderem von Paris Hilton, Kim Kardashian, Kate Upton, Heidi Klum (2013 als Mrs Robinson in einer Reminiszenz an "The Graduate"), Hannah Ferguson, Sara Sampaio, Jenny McCarthy, Nina Agdal, Katherine Webb, Gizem Memic (Miss Turkey), Ashley Hartman, Emily Ratajkowski, Sara Jean Underwood und Charlotte McKinney im Super Bowl Spot 2015. Im Jahr 2014 hat Hannah Ferguson die legendäre Autowäsche von Paris Hilton von 2005 nachgestellt und erhielt dabei von ihr tatkräftige Unterstützung.
2017 verkündete der Fastfood-Anbieter einen konsequenten Bruch mit der bisherigen Strategie, ab sofort wurde auf knapp bekleidete Models verzichtet. Der heutige Spot zum Super Bowl scheint einen Bruch mit diesem Mantra zu signalisieren. Wobei offen bleibt, ob es nur ein einmaliges Konzept aus gegebenem Anlass ist oder ob das Marketing der Burgerbrater grundsätzlich umschwenkt. Inmitten der Zeitenwende in Teilen der US-Gesellschaft ist die Kritik an dem Spot vorprogrammiert. Der neue Spot ist zwar eine süffisante und durchaus gelungene Parodie auf frühere Zeiten, aber es darf bezweifelt werden, dass alle Zuschauerinnen und Zuschauer das so sehen.
